Theatergruppe Gym Oberwil, Aula Gymnasium Oberwil, 2018

Kabale & Liebe?

Die Theatergruppe Gym Oberwil führte mit der Adaption „Kabale & Liebe?“ ein Stück auf, das Schillers Sturm-und-Drang-Drama aufgreift und es aktualisiert, auf ihre eigene Weise.

Zu Beginn erlebt man in der Anfangsszene die Schauspieler, bevor sie sich in ihre Rollen

und historischen Kostüme begeben. Sie springen, rennen, rufen, sprechen von vorwurfsvollen Eltern, beugen sich imaginären Schranken und marschieren im Gleichschritt, um gleich daraus auszubrechen und von Freiheit zu singen. Das Hin und Her zwischen äusserer Erwartungshaltung und innerer Selbsterfüllung ist die Konstante des Stücks. Da fünf Rollen dreifachbesetzt sind und gleichzeitig gespielt werden, lässt dies ein Blick in die Innenwelt der Figuren zu. Durch die Interaktion verschiedener Charakterzüge innerhalb einer Figur, ergeben sich neue und spannende Dimensionen.

Das Stück spielt in einer Flucht aus einem Holzgewebe. Diese gibt dem Raum eine sogähnliche Tiefe, was den Schein wahrt, als ob man in unergründete Abgründe vorstossen könne. Die Beschreibung: „Dies Gewebe ist satanisch fein!“, von der Rolle Sekretär Wurm beschreibt die Geschichte im Stück und ist der Leitgedanke für das Bühnenbild.

Die Figuren werden von dem Gewebe in Zaum gehalten und zurechtgebogen. Es geht alles darum, im richtigen Moment gross und im richtigen Moment klein zu wirken, so die Moral.


Regie: Hannes Veraguth

Kostüm: Maryam Afschar

Bühnenbild: Lukas Müllner

Lichtdesign: Jens Seiler, Lukas Müllner


Fotografie: Ernst Rudin